Formeln umstellen

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Die Naturwissenschaften versuchen die Natur zu verstehen und berechenbar zu machen. Dazu nutzt man Rechenvorlagen, die sogenannten Formeln. In der Mathematik und den anderen Naturwissenschaften ist diese Verfahrensweise üblich . Aber kaum jemand weiß, dass auch die Kunst oder die Musik nach diesen Gesetzmäßigkeiten berechenbar werden, beim Klang eines elektronischen Klaviers sind die Grundlagen mit denen dieses Wunderwerk möglich gemacht wurde vergessen.

Formeln sind Berechnungsvorschriften, die den Zusammenhang von abhängigen Größen zu Sachverhalten aufzeigen.

Eine Formel enthält die typischen Bestandteile einer Gleichung (Variablen, Konstanten, Operatoren(+ – * 🙂 und Hilfszeichen) .

Jeder Wert einer Variable lässt sich errechnen, in dem man die Werte für alle restlichen Variablen setzt und die Formel nach der „unbekannten Variable “ umstellt.

Regeln für das Umstellen von Formeln:

– Es gelten die Regeln zur Umformung für Gleichungen
– Bruchgleichungen werden mit dem Hauptnenner multipliziert
– Die Unbekannte wird durch schrittweises Umformen mit der Gegenoperation isoliert

dabei gilt:

zuerst Addieren oder Subtrahieren (von Teilen der Formel, die die Variable nicht enthalten)

danach Multiplizieren oder Dividieren

danach Potenzen oder Wurzeln bearbeiten

danach Bearbeiten von Klammerausdrücken

Arbeitsmaterial:

Beispiel 1:

Umstellung nach x

Beispiel 2:

Umstellung nach a

Weitere Beispiele im Video:
(Achtung kleiner Fehler bei Minute 19 – Umstellung richtig , aber ein falscher Befehl ….)

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Streckung und Stauchung von Funktionsgraphen y = ax²

Streckung

Der Koeffizient a bewirkt bei a=2 eine Verdopplung der Funktionswerte.
Jeder y-Wert wird also doppelt so groß und damit doppelt so hoch eingetragen.

Diesen Effekt nennt man Streckung des Graphen.
Dieses Streckung findet man vor, wenn a > 1 ist.

Stauchung

Setzt man in die Funktion y = ax² für a Werte ein, die zwischen Null und 1 liegen ( 0<a<1 ), so beobachtet man eine Verkleinerung der Funktionswerte gegenüber den Funktionswerten der Funktion y = x²

$$ \textsf{Hier am Beispiel } y = \frac {1}{2}x² $$

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Potenzfunktionen \( y=x^n \)

Die Funktionen mit der Vorschrift y = xn oder genauer y = a xn + c werden als Potenzfunktionen bezeichnet.
Die Basis x ist hier die Variable(Argument) und der Exponent n ist eine ganze Zahl, die je nachdem ob sie positiv oder negativ und dabei jeweils noch gerade oder ungerade die Eigenschaften der Funktion prägen.

Die Potenzfunktionen haben achsensymmetrische bzw. punktsymmetrische Parabeln oder Hyperbeln als Graphen, die alle den Punkt (1|1) gemeinsam haben. Ihre charakteristischen Verläufe machen sie gut erkennbar und unterscheidbar.

y = a xn + c
Der Koeffizient a ist für Streckung, Stauchung und Spiegelung an der x-Achse verantwortlich und der
Summand c beeinflusst die Verschiebung des Graphen der Funktion auf der y-Achse.

Wir unterscheiden 4 Unterarten der Potenzfunktionen:

n
ist positiv
und gerade
n
ist positiv
und ungerade
n
ist negativ
und gerade
n
ist negativ
und ungerade
\( y = x^2 \)
oder
\( y = x^4 \)
\( y = x^3 \)
oder
\( y = x^5\)
\( y = x^{-2} \)
oder
\( y = x^{-4} \)
\( y = x^{-1} \)
oder
\( y = x^{-3}\)
Die Graphen sind achsensymmetrische
Parabeln.

Die Funktionen haben die Punkte
(-1|1) , (0|0) und (1|1) gemeinsam.

Die Nullstelle ist (0|0).
Die Graphen sind punktsymmetrische Parabeln.

Die Funktionen haben die Punkte
(-1|-1) , (0|0) und (1|1)
gemeinsam.

Die Nullstelle ist (0|0).
Die Graphen sind achsensymmetrische Hyperbeln.

Die Funktionen haben die Punkte (-1|1) und (1|1) gemeinsam.


Eine Nullstelle existiert nicht.
Die Graphen sind punktsymmetrische Hyperbeln.

Die Funktionen haben die Punkte (-1|-1) und (1|1) gemeinsam.


Eine Nullstelle existiert nicht.
Die Monotonie wechselt am Scheitelpunkt.
Für negative Argumente
x∈ (-∞;0)fallend.
Für positive Argumente
x∈ (0;∞) steigend.
Für alle Argumente x
ist die Funktion
monoton steigend .
Die Monotonie wechselt an der y-Achse.
Für negative Argumente
x∈ (-∞;0) monoton steigend.
Für positive Argumente
x∈ (0;∞) monoton fallend.
Für alle Argumente x mit
x ≠ 0 sind diese
Funktionen
monoton fallend

Nun zur grundsätzlichen Arbeit im Einzelnen:

Bei der Erforschung der Eigenschaften der Potenzfunktionen sollte man mit gut abgestimmten Wertetabellen arbeiten, um dieses Funktionen genau zeichnen zu können.

y-Werte (Funktionswerte)

...entstehen durch das Potenzieren mit dem entsprechenden Exponenten n bei \( y=x^n \).
Die zugehörigen x-Werte (Argumente) entstehen durch das Radizieren (Wurzel ziehen) mittels der n.-Wurzel für die entsprechenden Exponenten für \( y=x^n \) .

Achtung! Beim Radizieren gerader Exponenten y= x², \( y=x^4 \) usw. entstehen 2 Argumente x. \( \sqrt[4] 625 = \pm 5 \)

Allgemein gilt :
Die n.-Wurzel aus einer Zahl x ( \( \sqrt[n] x \) ) ist die Zahl y die n-mal mit sich multipliziert wieder die Zahl x (den Radikanten) ergibt.
\( \sqrt[n] x = y \) , wenn \( \underbrace{y \cdot y \cdot y … \cdot y}_{n { – mal}} \) = x

Beispiele:

\( \sqrt[3] 125 = 5 \) , denn \( \underbrace{5 \cdot 5 \cdot 5}_{3 { – mal}} \) = 125

\( \sqrt[4] 16 = 2 \) , denn \( \underbrace{2 \cdot 2 \cdot 2 \cdot 2}_{4 { – mal}} \) = 16 aber auch \( \sqrt[4] 16 = -2 \) , denn \( \underbrace{(-2) \cdot (-2) \cdot (-2) \cdot (-2)}_{4 { – mal}} \) = 16

man schreibt kurz: \( \sqrt[4] 16 = \pm 2 \)



Wir untersuchen die Funktion y = x²

Wertetabelle für y = x² im Intervall (-3; 3) Schrittweite 0,5:

Durch das Potenzieren mit 2 , auch Quadrieren genannt, (x *x =x² ) werden alle Funktionswerte y positiviert.

Wir untersuchen die Funktion y = x³

Wertetabelle für y = x³ im Intervall (-3; 3) Schrittweite 0,5:

Durch das Potenzieren mit 3 (x *x*x =x³ ) behalten die Funktionswerte y das Vorzeichen des Argumentes x.

Untersuche genauer auf : desmos.com

Weitere Vergleiche von Untergruppen:

Vergleicht man die Funktionen y=x² und y = \(x^4\), so stellt man fast, dass diese Funktionen zur selben Unterklasse gehören, jedoch kleine Unterschiede im Verlauf der Graphen sichtbar sind, die durch das Potenzieren der Argumente x verursacht werden.

Beispiel Quadrieren:

2² =4 aber 0,2² = 0,04

Quadrate von Zahlen größer als 1 sind größer als ihre Argumente.
5 < 5² =25 oder 12 < 12² =144
ABER:
Der Wert 0,2 – zwischen 0 und 1 gelegen – wird beim Potenzieren kleiner als das Argument.
0,2 > 0,2² =0,04 oder 0,05 > 0,05² = 0,0025

Für \(x^4\) ist dieser Effekt noch extremer!
Hier gilt:
2 < \(2^4\) = 16 ABER : 0,2 > \(0,2^4\) = 0,016

Dieser Effekt zeigt sich im Graph deutlich!

Hier findest du eine gute Zusammenfassung zu den 4 Unterarten im Video!

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Die Sinusfunktion y=a sin (bx)

Die Funktion y = a *sin (x)

Der Faktor a bewirkt eine Vervielfachung der Funktionswerte, wie wir sie schon von anderen Funktionen her kennen.
Sein Effekt auf den Graphen nennt man Streckung für a>1 und Stauchung für 0<a< 1.
Funktionswerte verkleinern / vergrößern sich, das Maximum/ Minimum liegt dann bei a und -a und nicht mehr bei 1 und -1.
Die „Lage der Nullstellen“ und die „Länge der kleinsten Periode“ beeinflusst der Koeffizient a nicht.
Nutzt man negative Werte für a, kommt es zur Spiegelung des Graphen an der x-Achse(Abszisse).

Die Amplitude – die Ausschlaghöhe – der Funktion wird hier beeinflusst.

Probiere hier aus, wie der Koeffizient a auf den Graphen wirkt!

Quelle: Christian Bauer , geogebra.org

► zur Desmos.com Anwendung.

Die Funktion y = sin (bx)

Der Faktor b führt bei bei der Funktion zur Veränderung der kleinsten Periode.
Normalerweise beträgt sie bei y=sin(x) genau 2pi .
Der Faktor b verändert diese Länge auf der x-Achse, auf der sich der Graph periodisch wiederholt.

Die Periodenlänge errechnet sich aus:

$$\frac {2* \pi}{b} $$

Das Intervall von Null bis zum Wert der kleinsten Periode sollte dann zur Zeichnung geviertelt werden, um
Maxima, Minimum und Nullstellen zu errechnen.

Untersuche den Einfluss von b auf den Graphen von y = sin (b*x)

Quelle: Christian Bauer, geogebra.org

zur Desmos.com Anwendung

Beide Faktoren in der Funktion y=f(x) = \( a \cdot sin(b \cdot x \) )

Zeichnen von Funktionen dieser Form:

  1. \( Notiere^{(1)} \) mit Hilfe von Faktor a die Werte \( y_{max} und y_{min} \)
  2. Berechne die Periodenlänge mit p = \( \frac{2 \pi}{b} \)
  3. Teile den Wert p durch 4 (Abschnitte der einzelnen Quadranten \( p_1 , p_2, p_3 und p_4 \) )
  4. Jeder Quadrant enthält am Anfang und Ende einen typischen Fixpunkt ( \( x_0 , y_{min} oder y_{max} \) )
    • Abschnitt \( p_1 \) Nullstelle bis \( y_{max} , \) harmonisch zeichnen
    • Abschnitt \( p_2 \) \( y_{max} , \) bis Nullstelle harmonisch zeichnen
    • Abschnitt \( p_3 , \) Nullstelle bis \( y_{min} , \) harmonisch zeichnen
    • Abschnitt \( p_4 \) \( y_{min} , \) bis Nullstelle harmonisch zeichnen

(1) Sollte a<0 sein, so tauschen \( y_{max} , \) und \( y_{min} , \) die Funktion

Beispiel: y=f(x) =3 sin (2x); a = 3; b = 2

  1. Notiere mit Hilfe von Faktor a=3  die Werte    \( y_{max}=3 \)  und \(  y_{min}=-3 \)
  2. Berechne die Periodenlänge mit p = \( \frac{2 \pi}{b} \) = \( \frac{2 \pi}{2} = \pi \)
  3. Teile den Wert p=\( \pi \)   durch 4 ( jeder Abschnitt ist also  \( p_{(1,2,3,4)}= \frac{\pi}{4} \)  lang )
  4. Jeder Quadrant enthält am Anfang und Ende einen typischen Fixpunkt ( \( x_0 , y_{min} \) oder \(  y_{max} \) )
    • Abschnitt \( p_1  \) von 0 bis \( \frac{\pi}{4} \)  ; Nullstelle \( x_0 \)=0 bis \( y_{max} , \) =3  harmonisch zeichnen
    • Abschnitt \( p_2  \) von \( \frac{\pi}{4} \)  bis 2 \( \frac{\pi}{4} \) =\( \frac{\pi}{2} \))   ; \( y_{max} =3, \)  bis Nullstelle \(x_0=0 \)harmonisch zeichnen
    • Abschnitt \( p_3  \) von \( \frac{\pi}{2} \)  bis  3 \( \frac{\pi}{4} \) =\( \frac{3 \cdot \pi}{4} \))  ;Nullstelle \( x_0 \)=0 bis \( y_{min} , \) = – 3  harmonisch zeichnen
    • Abschnitt \( p_4  \) von      \(  \frac{ 3 \cdot \pi}{4} \)  bis 4 \( \frac{\pi}{4} \)  =   \( \pi \) ;  \( y_{min} \) = – 3  bis Nullstelle \( x_0 \) = 0  harmonisch zeichnen

Eventuell sollten bei großen Werten für a oder b auch Wertetabellen zum Einsatz kommen, die das harmonische Zeichnen mit Zwischenwerten unterstützen.

Die Funktion y=f(x)=a sin (bx) + c (mit Physik – Fachsprache)

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